Die Buckelwiesen

ein Relikt der Eiszeit

Die Buckelwiesen, ein Relikt der Eiszeit

Die Buckelwiesen sind ein Überrest der Würmeiszeit vom Isartal-Gletscher. Der Gletscher formte bei seinem Vorschub lange Reihen aus Kies und Schotter. Diese langen Reihen wurden durch Verwitterungsprozesse aufgebrochen und von der Vegetation überwuchert. Ein Großteil dieser Hügelflächen wurde zur einfacheren Bewirtschaftung eingeebnet. Die Restbestände dieser Flächen werden heute durch Beweidung und die traditionelle „Wiesmaat“ bewirtschaftet. Die erste „Wiesmaat“ im Jahr findet traditionell im Juni-Juli statt. Zu dieser Zeit wird das Gras auf den Wiesen geschnitten und zum Trocknen an möglichst heißen trockenen Tagen liegengelassen. Nach mehrmaligem Wenden entsteht gutes frisches Heu, das in den Stadeln für den Winter untergebracht wird. Traditionell wird das Gras auf den Buckelwiesen mit der Sense geschnitten. Eine wahre Kunst zu der auch das Dengeln und Schleifen der Sense gehört.

Wanderer am hohen Kranzberg
Buckelwiesen eine geomorphologische Besonderheit des alpinen Raumes
Regenbogen am Wildensee

Der Buchenwald, ein historischer Hutewald

Der Buchenwald am Kranzberg ist ein alter Hutewald, in den früher die Schweine zum Mästen mit Bucheckern getrieben wurden. Natürlich wurden dort auch Ziegen und Schafe aufgetrieben, die von unten her die Bäume anfrassen. Durch den Verbiss der Nutztiere, die probierten an das frische Laub der Buchen zu kommen, entstand die typische Form der Hutebuchen, bei denen unten bis zu einer bestimmten Höhe keine Äste vorhanden sind. Um diese Kulturlandschaft, die über Jahrhunderte entstanden ist, zu erhalten, ist die Nutztierhaltung ein Muss. Gerade im Buchenwald am Kranzberg sind viele seltene Pflanzen und Pilzarten zu finden, die ohne diese natürliche Pflege nicht existieren könnten.

Die Hochalmen

Heimat im Bergsommer

Die Hochalmen

Schon seit Menschengedenken werden von den Dörfern im Isartal die Kühe, Schafe und Ziegen im Sommer auf die Hochalmen, wie beispielsweise die Rehbergalm, getrieben. Das Auftreiben auf die Almen hat einen doppelten Effekt. Die Tiere können sich zum einen auf den saftigen Bergweiden mit Berg- und Wiesenkräutern mästen und wachsen dadurch schnell, zum zweiten wirde das Gras aus den Tälern und von den niedrig gelegenen Weideflächen für die langen kalten Bergwinter zur Fütterung des Viehs benötigt. Auch heute noch findet jedes Jahr der Alm-Auf – und Abtrieb statt. Die Schafe der Landwirte werden zusammengetrieben und kommen so als große Herde hinauf unter die Berggipfel. Die Hochalmen für die Kühe finden sich zumeist tief in den Bergtälern. Wenn eine Weidefläche abgegrast ist, wird die Herde weitergetrieben, so lange bis sich der Sommer dem Ende neigt und die Tiere wieder von den Almen im September zurück ins Tal geführt werden. Für die Nutzung der Almflächen gibt es uralte Rechte, die vorgeben, welche Tierart wo weiden darf. Beim Almabtrieb werden die Kühe und Pferde feierlich geschmückt, wenn auf der Hochalm im Sommer kein Tier verunglückt ist.

Blick ins Karwendeltal und auf das Karwendelhaus
Bergblumen im Karwendeltal
Lafatscher Niederleger

Liste der Geotope im oberen Isartal

Der große Wasserfall
Geotopnummer: 180R026

Der Grosse Wasserfall überwindet in mehreren Stufen einen Hoehenunterschied von über 100m. Die einzelnen Stufen sind teilweise durch Klamm- oder Schluchtstrecken voneinander getrennt . Das Wasser entspringt in sehr unterschiedlicher Menge aus einer Karstquellle in einem Felsen, in dem auch die Korallenhöhle liegt.

Gletscherschliff Wallgau
Geotopnummer: 180R028

Direkt neben der Bundesstrasse in Richtung Walchensee befindet sich ein kleiner, frisch freigelegter Gletscherschliff im Hauptdolomit , dessen z.T. brekziiertes Gefüge hier besonders gut studiert werden kann.  Der Gletscherschliff liegt am geologischen Rundwanderweg Wallgau und wird auf einer Schautafel erklärt.

Tumuli in Wallgau
Geotopnummer: 180R027

Am Rande des Isartals in Wallgau befinden sich 2 schöne , gut erhaltene würmzeitliche Tumuli (Hügelgräber). Diese sind vom geologischen Rundwanderweg Wallgau zu sehen und werden auf einer Schautafel erläutert.

Dolinenfeld bei Krün
Geotopnummer: 180R006

Die Dolinen befinden sich in den Wiesen von Krün Richtung Barmsee
Die kesselförmigen  Eintiefungen entstanden durch Subrosion der Gips- oder Anhydrit-Vorkommen unter spät bis postglazialen Schottern (unterlagernd Raibler-Schichten).

Buckelwiesen bei Klais
Geotopnummer: 180R012

Die Buckelwiesen stellen eine geomorphologische  Besonderheit des Alpenraums dar: Die wellige (bucklig) geformte Oberfläche entstand durch Frostpressung  und Lösungsverwitterung von wasserdurchlässigen Kalksteinböden mit geringmächtiger, nährstoffarmer Humusauflage. Durch die jahrhundertelange extensive Wiesennutzung erhielt sich der artenreiche alpine Magerrasen. Das Gebiet wird als Standortübungsplatz durch die Bundeswehr genutzt.

Strassenaufschluss an der Eg westlich von Plattele
Geotopnummer: 180A001

Guter Aufschluss steil einfallender Partnachschichten.

Buckelwiesen am Plattele
Geotopnummer:180R017

Die Buckelwiesen stellen eine geomorphologische  Besonderheit des Alpenraums dar: Die wellige (bucklig) geformte Oberfläche entstand durch Frostpressung  und Lösungsverwitterung von wasserdurchlässigen Kalksteinböden mit geringmächtiger, nährstoffarmer Humusauflage.

Buckelwiesen bei Mittenwald
Geotopnummer: 180R013

Auf dem hohen Rücken zwischen Mittenwald, Klais und Krün befand sich früher eine mehr oder weniger zusammenhängende Buckelwiesen-Flur, die teilweise durch Einebnung zerstört wurde. Die wellige (bucklig) geformte Oberfläche entstand durch Frostpressung  und Lösungsverwitterung von wasserdurchlässigen Kalksteinböden mit geringmächtiger, nährstoffarmer Humusauflage.wasserdurchlässigen Kalksteinböden mit geringmächtiger, nährstoffarmer Humusauflage.

Ehemaliger Marmorbruch in Adneter Schichten bei Mittenwald
Geotopnummer: 180A008

Der Adneter Kalk wurde als Naturwerkstein (Marmor) und als Schotter abgebaut. Zusätzlich sind Jierlatzkalke und Aptychenschichten aufgeschlossen. Es wurden über Manganvererzungen und Fossilfunde  berichtet.

Ehemaliger Kofelsteinbruch im Norden bei Mittenwald
Geotopnummer: 180A007

Im geologischen Profil ist die Wechsellagerung von Kies, Sand und „Kofelstein“ zu erkennen. Beim „Kofelstein“ handelt es sich um einen durch Eisdruck und Kalkausscheidung verfestigten Karbonatdetritus (Seekreide) des Frühwürm. Der Aufschluss ist inzwischen stark verrutscht und zum Teil zugewachsen.

Aufschlüsse im Seinsbach
Geotopnummer: 180A009

Zu Erkennen ist eine Brekzie mit eckigen, runden und kantengerundeten Geröllen in sandig-schlammiger Grundmasse aus dem R/W-Interglazial, die viele Jura-Komponenten enthält.

Gletscherschliff bei Mittenwald
Geotopnummer: 180R008

Gletscherschliff im Süden Mittenwalds beim Berggasthof Gletscherschliff.
Der Gletscherschliff befindet sich im Süden Mittenwalds neben dem gleichnamigen Gasthaus Gletscherschliff.
Der Wettersteinkalk weist deutliche Kritzung und Politur auf, der Gletscherschliff ist überdacht und mit einem Penck-Zitat versehen.

Isarufer am Horn (Lebensgefahr)
Geotopnummer: 180R007

Im Profil ist ein R/W-interglazialer Bachschuttkegel zu erkennen. Darüber folgen kreidige Stausedimente, Frühwürmschotter und Würmmoränen. Im tonreichenSubstrat entstehen Erdpyramiden, die aber derzeit nicht erkennbar sind.

Römerstrasse bei Klais
Geotopnummer: 180G007

Südlich von Klais liegt ein gut erhaltener Abschnitt der römischen Via Raetia. Im anstehenden Raibler Kalk sind tiefe Spurrillen erkennbar, die vermutlich zunächst eingeritzt wurden und sich dann über die jahrhundertelange Befahrung mit Fuhrwerken vertieften. Der Strassenabschnitt wird heute als Wanderweg genutzt. Der Ortsname von Klais wird von dieser Strasse („Geleise“) abgeleitet.